Neue Tastaturbelegung LernenWie nähert man sich einer Tastaturbelegung? Die Erfahrung der bisherigen Einsteiger läßt sich wie folgt weitergeben:
Als Ergebnis hat man häufig vorkommde Buchstabenkombinationen sehr bald im Handgedächtnis und wird noch Jahre später schneller darin, was man übt. Für alle Einsteiger an der Tastatur und Suchende Adler wollen wir die Frage beantworten: wie fange ich an? Da wir blind tippen wollen, müssen wir zunächst die Tastaturbelegung ein wenig auswendig lernenEine 80%-Lösung sollte genügen, der Rest kommt beim aktiven Üben der Handbewegungen. Geben Sie der Tastaturbelegung eine Struktur und lernen Sie handliche Blöcke auswendig. AdNW sieht aufgeteilt in Seiten, Zeilen und Spalten so aus: Merksätze helfen zusätzliche Assoziation für Buchstaben einzuflechten, etwa so:
Zur Prüfung Ihres Lernerfolgs stellen Sie sich die Tastatur vor und gehen Sie das Alphabet durch und stellen Sie sich für jeden Buchstaben die Position vor und den Finger, der dafür zuständig ist. Damit schaffen wir die Voraussetzungen fürs Blindtippen an der Tastatur, für fehlerfreies Schreiben und auch für Tippübungseinheiten ohne Tastatur. Da wir schnell tippen wollen, müssen wir der Hand beibringen Bewegungssequenzen reflexartig auszuführenSo ein Hand-Gedächtnis kommt nur von hundertfach wiederholten Üben. Die Hand tippt dann einfach weiter, ohne dass Sie wirklich an jeden einzelnen Buchstaben eines Wortes denken müssen. Zur Übung braucht man eine möglichst realistische Vorlage aus dem Alltag zum Abschreiben. Jeder einfache Texteditor ist als Eingabeprogramm geeignet. Die Vorlagen können
Pro Tag können mehrere Übungseinheiten á 10 Minuten durchgeführt werden. Je mehr Zeit man investiert, je mehr Wiederholungen schafft man, je besser verfestigen sich die Automatismen. Eine Lerneinheit kurz vor dem Schlafengehen ist für den Lernerfolg besonders gut. Sofern Sie einen Buchstaben nicht mehr aus Ihrem Gedächtnis bewußt lokalisieren können, werfen Sie einen Blick auf obige Lernvorlage. Wenn man die Übungseinheiten auf 10 Minuten automatisch beschränkt, gleichzeitig Fehler zählt, wie auch die Tippgeschwindigkeit mißt, gewinnt man ein Protokoll der eigenen Lektionen und kann daran Fortschritte sichtbar machen. Dies spornt an durchzuhalten! Ein Beispiel einer solchen Lernkurve vom Adlersuchsystem zum 10-Finger-Maschinenschreiben mit AdNW sieht so aus: Nach rechts sind dabei die Lektionen (300) aufgetragen, nach oben die Rate der korrekten Eingaben und die Anschläge pro Minute. Hier wurde mit Lektionen à 400 Buchstaben gearbeitet und ein Übungsaufwand von 15 Stunden bis zur 300. Lektion investiert. Danach wurde mit 300 Zeichen pro Minute geschrieben und mit 3% Fehlerrate. All you'll need is some patience and a little practice, and you'll soon be disco dancing with the best... Wir verändern unseren KörperSobald Sie 10-Finger Maschinenschreiben schnell und blind beherrschen hat sich Ihr Körper verändert. Zum einen wurden Muskeln gebildet, zum anderen Nervenstrukturen im Gehirn. Bewusstes GedächtnisUm bewusst auswendig zu lernen muss die Vorgabe ins Kurzzeitgedächtnis befördert werden und nach 2-5 Minuten landet der Stoff automatisch im Langzeitgedächtnis. Nach einem Lernversuch also eine kurze Pause einlegen! Danach sollte man versuchen die Inhalte, die im Langzeitgedächtnis angekommen sind abzurufen. Sofern dies nur lückenhaft geht, muss man die Prozedur inklusive der Pause wiederholen. Je häufiger man etwas auswendig lernt und je häufiger man etwas Gemerktes abruft, desto besser kann man es dauerhaft erinnern. Lernt man bewusst mehrere Sachen gleichzeitig auswendig, kann das Lernen des Einen dazu führen, dass man das Andere wieder vergisst. Das ist nicht schlimm, sondern die Chance es nochmal auswendig zu lernen und damit dauerhafter zu erinnern. Nutzen Sie diese Tatsache, um z.B. nicht ewig die linke Tastaturseitenbelegung zu lernen, sondern immer mal wieder zu wechseln. Das bewusste Gedächtnis eignet sich dazu, Informationen abzurufen. Dies geschieht normalerweise relativ langsam. Wir nutzen es, um den Einstieg in das Blindtippen effizienter zu gestalten. Selbst wenn Sie eine Sekunde benötigen, um sich bewussst zu werden, wo der nächste Buchstabe liegt, ist das immer noch schneller, als ihn in einem Plan zu suchen und dabei den Fokus für die Arbeit zu verlieren. Ein weiterer Vorteil im bewussten Gedächtnis einen Plan der Tastaturbelegung zu haben ist, an jedem stillen Ort der Welt Schreibübungen im Geist durchführen zu können. Auch diese sind geeignet, die Strukturen des Gehirns in eine gewünschte Richtung zu verändern beziehungsweise durch Auffrischung zu festigen. Eine gut verankerte Tastaturbelegung ist die Voraussetzung zum fehlerfreien Tippen. Sofern Sie also nach einer längeren Auszeit vom Tippen wieder viele Fehler beim Tippen machen, kann es helfen, wenn Sie versuchen nochmal sehr langsam mit einem Anschlag pro Sekunde zu tippen. Dann hebeln Sie das Handgedächtnis aus und zwingen sich wieder aktiv den nächsten Buchstaben aus dem bewussten Gedächtnis zu erinnern, was sich positiv auf erneute Festigung der Tastaturbelegung auswirkt und damit auf die Fehlerfreiheit. Unterbewusstes HandgedächtnisZiel all unserer Bemühungen ist die Steigerung der Tipp-Geschwindigkeit, indem wir alle 10 Finger einsetzen. Mit dem bewussten assoziativ arbeitenden Gedächtnis geht das nur begrenzt. Die Hand muss stattdessen auf eine Reihe motorischer Programme zurückgreifen können, die als Reflex unbewusst ablaufen. So ein Hand-Gedächtnis kommt nur von hundertfach wiederholten Üben. Die Hand tippt dann einfach weiter, ohne dass Sie wirklich an jeden einzelnen Buchstaben eines Wortes denken müssen. Nervenstrukturen entwicklen sich nur, wenn es eine minimale Anzahl von Wiederholungen in kurzer Zeit gibt. Deshalb prägen sich die häufigsten Buchstabenfolgen als erste im Handgedächtnis ein. Sofern Sie eine seltenere Buchstabenfolge stets falsch schreiben, können Sie diese Handbewegungen in einer extra Übungseinheit 100x richtig üben und diesen gelernten Fehler ausmerzen. Während Sie das Handgedächtnis durch Wiederholungen aufbauen, müssen Sie anfangs aktiv an die Position der Buchstaben denken, das heißt Sie werden aufgrund der nötigen Wiederholungen fürs Handgedächtnis automatisch mehr als genügend wiederholte Abrufe aus dem bewussten azzoziativen Gedächtnis vornehmen, so dass dessen Inhalte gefestigt werden und die Tastaturbelegung schon nach kurzer Zeit dauerhaft sitzt. Nervenstrukturen brauchen Zeit sich aufzubauen, deshalb sollte man nach 10 Minuten Übung eine Pause einlegen. Der Eindruck der letzten Aktionen ist für die Bildung der Nervenstrukturen am wichtigsten. Deshalb sollte man am Ende nicht möglichst schnell und fehlerbehaftet tippen, sondern mit halber möglicher Geschwindigkeit und fehlerfrei. Der größte Teil der Gehirnveränderung passiert während des Schlafs, weshalb Übungen vor dem Bettgehen sehr effektiv sind. Sobald 10 Finger im Einsatz sind kommt es vermehrt zu VerletzungenDie beste Möglichkeit Stress zu vermeiden und daraus resultierende Verletzungen ist entspanntes Sitzen und Schreiben. Benutzen Sie nur die Muskeln, die für das Schreiben notwendig sind und entspannen Sie bewusst alle nicht Benötigten, welche vermutlich vom Gehirn ebenfalls angespannt wurden. Nehmen Sie Platz und suchen Sie eine neutrale Position, so dass das Skelett Ihren Körper und Kopf trägt. Lassen Sie die Arme eng am Körper neutral hängen. Winkeln Sie die Arme an, so dass sie im 90°-Winkel vorstehen und legen Sie die Finger so auf die Tasten, dass die beiden Zeigefinger in der mittleren Reihe auf den Tasten mit der Markierung liegen. Stützen Sie beim Tippen die Handballen niemals auf. Bei aufliegenden Handballen reiben die Sehnen und es kann zu Sehnenscheidenentzündungen kommen. Für Denkpausen und bewusste Mikropausen von wenigen Sekunden kann man Finger, Hände und Unterarme ablegen, um zu entspannen. Die Hände werden auf den Tasten, die Handballen auf einer Handballenablage und die Unterarme auf dem Tisch, oder Stuhl-Armlehnen abgelegt. Hier kann man sich dies sogar auf die eigenen Maße angepasst zeigen lassen. Auch die Form der Eingabegeräte hat Einfluss auf die Gesundheit bei intensiver Arbeit am Rechner.
Wer hierdurch angeregt mehr über Arbeitsergonomie erfahren möchte, kann im Report für Ergonomische Anforderungen an Eingabemittel für Geräte der Informationstechnik weitere Hintergründe und Angebote finden. HilfsmittelEs gibt verschiedene Tipptrainer im Netz, über deren Sinn oder Unsinn viel spekuliert wird. Fakt ist, dass das Trainieren der gesamten Tastatur effektiver ist, als einzelne Fingerkombination zu üben. Im Internet gibt es eine Seite, mit der man anhand von eigenen Texten das Tippen mit einer visuellen Tastatur trainieren kann. Da AdNW und ähnliche Tastaturlayouts nicht vom Betreiber angeboten werden, haben wir ein Userskript erstellt, mit dem man auf dieser Seite trainieren kann. Informationen zu diesem Programm finden sich hier. |